Montag, 29. Oktober 2007

cameron.

voila. alte texte. neue adresse. neue texte ab heute hier.

was heisst harry potter auf französisch?
richtig.
arrie pottörrr.

der alte ermittelt ebenfalls in frankreich und ist neben derrick und rex der bekannteste freund und helfer des landes. ausgerechnet deutsche und österreicher. komisch.

der alte heisst hier übrigens le renard.

die grüne revolution ist angebrochen.
in frankreich wird nun der müll getrennt. also glas und plastik zusammen. und der rest woanders hin. pfand kommt vielleicht mal.
in den USA hat cameron diaz das hybridauto erfunden und fährt es so oft es geht spazieren.
in deutschland stehen die züge still und schlangen auf der autobahn.

joghurtbecher ausspülen oder gleich als kaffeetasse benutzen?

edouardo.

prime time. france 2. schreiend bunte unterhaltungssendung mit anspruch auf anspruch.

anwesend:
- moderator
- dessen side-kick mit macbook
- DIE kulturbeauftragte. wird in der sendung filme, bücher und sowas vorstellen.
- 3 gäste. zwei unwichtig der andere heisst EDUARDO und spinnt vielleicht.
- höriges publikum. rhythmisches klatschen und so.
- regieassistenten die ständig durchs bild hüpfen.

bitte bitte hier ist alles live - en direct!

DIE kulturbeauftragte:
ich stelle euch nun diese gebundenen urwaldreste vor, die EDOUARDO betippt hat und tatsächlich als buch veröffentlicht. der verlag scheint es blind herauszugeben.

(EDOUARDO grinst. rückt die sonnenbrille zurecht und kratzt sich an der perücke.)

DIE kulturbeauftragte:
jetzt mal ernsthaft EDOUARDO. was fällt ihnen eigentlich ein? für wie blöd halten sie uns eigentlich?

der side-kick schaut von seinem macbook auf:
halt nicht uns! sie! ich fands lustig.

(publikum klatscht.)

DIE kulturbeauftragte schreit in den klatschenden lärm:
ruhe!!!
150 seiten. nur schrott. ein tagebuch. toll. (sie zitiert)
montag: habe hunger auf thunfisch. öffne eine dose thunfisch. esse sie auf.
dienstag: habe hunger auf thunfisch. öffne eine dose sardinen. thunfisch ist aus. esse sie auf. lecker.
mittwoch:
diät.
donnerstag: habe hunger. immer noch diät.
freitag: meine frau hat eingekauft. diät ist vorbei. öffne eine dose thunfisch. esse sie auf. mit senf.

das interessiert uns nen scheiss. das ist doch keine literatur. alles quatsch. was soll das herr EDOUARDO? warum? ernsthaft ich verstehe es nicht. erklären sie es mir bitte.

EDOUARDO: ich schreibe meine bücher für meine leser. nicht für kulturbeauftragte die keine ahnung haben und künstler nach ihrer intention fragen müssen weil sie sonst nicht einschlafen können. sie verstehen nichts und sind doch immer ganz weit vorne wenn es heisst jmd in die pfanne zu hauen vor dem sie angst haben weil sie ihn nicht verstehen. meine leser verstehen mich!

(das publikum rastet aus. der anheizer drückt vor freude einige tränen weg und der side-kick schlägt bei wikipedia intention nach.)

DIE kulturbeauftragte:
ich lass mich doch nicht von ihnen verarschen. moment mal. (sie setzt ihre grüne brille mit roten bügeln ab.) wer soll das denn sein? ihre leser!? arbeitslose? jugendliche vollidioten? kommunisten?

(EDOUARDO grinst.)

ich meine sowas können doch nur analphabeten und der hier (zeigt auf den side-kick) gut finden.

(der side-kick klappt wütend sein macbook zu und verschränkt die arme. langsam verzieht sich sein gesicht wie das eines traurigen pantomimen.)

herr EDOUARDO sie sind eine gefahr für den intellekt unserer nation.

EDOUARDO:
na dann sollten sie langsam aufhören werbung für meine kunst zu machen. aber gut. von mir aus. wenn sie so weitermachen verkaufe ich mehr bücher am ersten tag als die mademoiselle potter mit ihren kinderpornos.

(das publikum liegt mittlerweile am boden und weiss sich nicht mehr zu helfen.)

DIE kulturbeauftragte:
sie scheisskerl. (wirft mit dem buch nach dem autor der es gekonnt auffängt und sich bedankt. sie springt auf und stürmt auf ihn los. die regieassistenten stürzen sich zwischen die beiden und versuchen die schäumende kulturbeauftragte zu beruhigen während edouardo seine sonnenbrille absetzt um glücklich in die kamera zu lächeln. er kann sich den dicken zwinker nicht verkneifen.)

MODERATOR:
vielen dank DIE kulturbeauftragte. die quote ist in rekordhöhe gestiegen. wir haben uns alle bepinkelt vor lachen und sie sind bestimmt zum letzten mal hier aufgetreten. konnte sie eh nie leiden. zum glück sind wir live.

(der side-kick tippt freudig eine stellenanzeige in sein macbook. sie wird kurze zeit später in allen jobbörsen zu lesen sein.

WANTED!!!
eine(n) neue(n) kulturbeauftragte(n).
alter: älter wg der glaubwürdigkeit.
hautfarbe: weiss wg der glaubwürdigkeit.
geschlecht: weiblich wg der quote. (sie wissen schon wie weiblich!!!)
sie bringen mit: abgeschlossenes studium (auch abendschule) im geisteswissenschaftlichen bereich. freude an teamarbeit. keine kamerascheu. sie müssen bereit sein alles zu lesen. alles!

am nächsten morgen beginnt der verkauf des buches. alle rekorde werden gebrochen.

www.edouardo.com

am späten abend gehen mehere anrufe bei der polizei ein. anwohner beschweren sich über eine große gruppe junger menschen, die rhythmisch klatschend an einer bushaltestelle stehen.

cecilia sarkozy hat sich scheiden lassen. ihr glück aber die nation muss noch ein paar jahre mit dem kleinen ... aushalten.

24.oct.07

viola.

stell dir vor hier gibt es keinen fluss. kein wasser nur beton. trotzdem schön hier. nur kein fluss halt. flüsse werden leicht unterschätzt. in pubertätsfilmen würde wohl die figur des besten freundes seinem deprissiven liebesbekummerten kumpel sagen:
der fluss ist der einzige dem alles egal ist. er macht weiter. lässt sich nicht aus der ruhe bringen. immer vorwärts. nicht zurückblicken und so. und wenn er zu viel wasser trägt, hinterlässt er doch spuren die nicht so leicht vergessen werden. spuren die aber nur für uns wichtig sind die nur wir sehen die nur uns etwas angehen nicht dem fluss.
es geht weiter, alter.
(nun zündet er sich endlich die zigarette an. der filter ist völlig deformiert da er ihn beim sprechen mit seinen rechten backenzähnen festgehalten hatte. doch das ist in diesen momenten egal. die parkbank morgens um 2 immer noch mit bier und ohne mädchen momente.)

horst mendroch in was ihr wollt am düsseldorfer schauspielhaus ansehen und bejubeln. einsam steht der narr in der schützschen riesenkiste und scheint verloren in dieser und jener welt. sein gesang ist nicht schön. eben nicht schön. vielmehr ehrlich richtig passend einzig wahr hilflos wie der körper in der kiste und doch der größte moment des abends. hingehen.

bravo polen.

23.oct.07

cecilia.

er hätte wohl besser aufgehört oder gar nicht erst mit diesen werthergleichen, selbstbemitleidenden sprüchen angefangen. ein wenig konsequenz wäre an dieser stelle mehr als wünschenswert gewesen.
nun muss man sich schon zum zweiten mal matusseks gewinsel anhören. ein gewinsel welches ihm, hört hört wie talentiert, gepaart mit sympathischer, augenzwinkerironie dazu befähigt die ich-feier-mich-selbst-party zum absacker an die bar zu führen. nur gucken nicht anfassen. wo vorerst noch mini-themen als sujets herhalten durften gefällt man sich nun dabei der kamera zu erzählen wie viele emigrierte deutsche aus simbabwe, neuseeland und mallorca leserbriefe schicken, welche durch tränen verschwommen, eine art vergötterung des selbsternannten königs des bloggens erkennen lassen und den alten matussek im letzten, aber wirklich letzten moment zum weitermachen überreden konnten.
so füllt man heute also sendezeit. subversiv wie the king of blog nun mal ist, müssen wir das als medienkritischen seitenhieb verstehen. danke dafür!

es gratulieren unter anderem wowi, bio, alice und bestimmt auch der alte schirrmacher. na dann ist ja gut.

cecilia sarkozy soll sich angeblich scheiden lassen. passt grad ganz gut. alle augen auf die vermeintliche ex-first-lady. die reformen haben freie bahn.

in hollywood soll gestreikt werden. ob arnie mitmacht? die buchmacher haben ausnahmsweise 24/7 geöffnet.

ce soir: steak haché, pomme de terre, petit-pois et comme boisson une ch'ti!

lobet den herbst!

17.oct.07

rückpass.

tränenfluten überkamen das land. wie im zentralismus so üblich kamen sie aus der hauptstadt. in der pariser banlieue dem wahrscheinlich schwierigsten spielfeld frankreichs unterlagen die XV de france den XV de la rose – will heissen england ! welch schmach. in der welt der derbys wird mitgefühlt. verloren! zu hause! ausgerechnet gegen die tommys!
doch ähnlich wie bei der niederlage der klinsmänner gegen die ... letzten sommer ist nun auch in frankreich das wohlwollen der fans größer denn je. man hat eine tolle WM gesehen und die symphatische mannschaft hat sich sportlich glänzend aus der affäre gezogen. bravo.

nur einer hat gefehlt. ein schneller aussenspieler. odonkor musste leider in irland spielen. schade.

bertrand cantat bzw besser bekannt als der sänger von noir desir bzw besser bekannt als der mörder seiner frau, die besser bekannt als die tochter eines grossen schauspielers oder musikers? und einer filmemacherin, trintignant, kommt nach 3 jahren aus dem knast. bewährung. es ist ihm untersagt öffentlich über den totschlag zu sprechen. das wird die medienlandschaft frankreichs zutiefst enttäuschen. hier im land der diskussion und des rythmischen klatschens wird man also weiterhin auf die bestimmt ganz besonders aufschlussreichen beiträge des täters warten. schade um die quote.
derweil wird der diskurs um die gewaltbereitschaft in lebensabschnittspartnerschaften abgelöst von der frage nach dem täter der ja auch opfer sein könnte.

szenario.
er: betrunken, melancholisch, rockstar,
sie: betrunken, melancholisch, schauspielerin

beide: streiten, betrunken, ..., ..., ..., schläge.

sie: stirbt im krankenhaus an hirnblutungen.
er: kann sich an nichts erinnern.

eva herrmann würde wohl sagen, dass die alte verdammt noch mal selber schuld ist. sie hat sich dem mann unterzuordnen. wo sind unsere werte geblieben?

alice! bleib sitzen. nimm erstmal nen schluck tee, der kerner macht das schon.

gehen sie ins kino solange es noch mit einem i geschrieben wird:
anton corbijn „control“

in brüssel gibt es keine touristen.

15.oct.07

ugly.

tach. nen kaffee bitte.
gegenüber surft jemand emsig durch netz.
habt ihr hier w-lan?
nee, sorry.
wenn ich das schon höre. nee, sorriiiieeee. uff.
ich kann das passwort nicht rausgeben. darf ich nicht.
aber die da drüben surft doch...
ja die is ja auch ne freundin vom chef.
achso, na dann is das natürlich was anderes. schon klar.
tut mir leid.
macht ja nichts. kannste ja nichts für.
mhh.
oder etwa doch?
hehe neeeeee.
gut den kaffee brauchste dann auch nicht mehr machen. tschö.
aber...
neee sorriiiiiiiieeeee. ich muss weg.

china droht mit allem was geht. der dalei lama dieser gemeingefährliche kinderschänder, terrorist, zur gewalt gegen das volk aufrufer, eierdieb, dieser öko. an-ge la, das war mal was. bravo.

deux cafés, s.v.p.!

24.sep.07

moneypenny.

kurz weggeschaut und schon ist es passiert. the one. the man. the only superstar. der, der die arroganz zu neuen höhen getrieben hat. der, der als untouchable galt hat abgedankt. nun wird er als versicherungskaufmann des fußballs beschimpft und am piccadilly circus zum bewerfen ausgestellt. na ja, mitleid wäre hier fehl am platz. wer würde sich gegen eine kündigung mit einer abfindung von 30 millionen pfund sterling schon wehren. er nicht. zu recht. jetzt muss roman noch einen neuen dompteur für seine gladiatoren finden und schon kann es weiter gehen mit der humanoiden spielzeugeisenbahn.

der sog scheint zu stark zu sein. irgendwann kriegt er sie alle. der bär unter den urbanen magneten. nachdem die komplette deutsche arbeitslose künstler- und akademikerschaft den weg nach berlin eingeschlagen hat um mit kellnernden leidensgenossen projekte zu planen und noch mehr zu kellnern, macht jetzt ein ganz großer bei diesem bunten treiben mit. herr lüpertz löst seinen tempel in düsseldorf auf verlässt die akademie, um - wer hätte das gedacht - nach berlin zu gehen und ein projekt zu verwirklichen. aber, und das ist der knackpunkt, das projekt ist bereits geplant und wird bestimmt vollzogen. gegen monetären einsatz lehrt er in zukunft die wahre kunst. nichts als kunst. die studenten werden zu kunden. ihr erfolg trägt seinen namen und das konto platzt. glückwunsch!

unwetterwarnungen für den großraum münchen. in den nächsten tagen soll es vermehrt zu bierglasschauern kommen. es wird empfohlen in der nächsten arbeitsbekleidungsboutique nach helmen zu fragen.

max raabe ist der bestgekleidete deutsche. da kann man nur nicken.

die rheinische post, manchen auch bekannt als die rheinische pest, versucht dem düsseldorfer express in puncto eyecatcher-headline den rang abzulaufen.
heute: radfahrerin überrollt: tot
herzlichen glückwunsch!

wer den subtilen humor der nicht mehr ganz so neuen kulturredakteurin dorothee krings mag, sei auch auf die heutige ausgabe der rp verwies’n. ihre interviews werden bundesweit ob der treffenden fragen gefürchtet. "ist das theater?" schaffte es in den charts der bescheuertsten fragen von 0 auf 100. tja, wertes rimini-protokoll, liebe theatermacher, verehrtes auswärtiges publikum, die frage nach der anspruchslosigkeit des hiesigen theaters stellt sich wohl nun nicht mehr.

nicolas sarkozy und prince charles wurden letzte woche bei einem gemeinsamen besuch einer flughundeshow gesichtet. fachsimpelnd gourmierten sie mit den hauptdarstellern der show und planen angeblich eine gemeinsame welt-tournee um den segelsport mit körpereigenen segeln populärer zu machen. auf die frage nach möglichem doping verwies sarkozix - wie er liebevoll genannt wird - auf seinen bretonischen druiden der bekanntlich die geheime rezeptur nicht weitergeben darf. in den seriösen kreisen der investigativen journalie werden allerdings gerüchte lauter, dass beim alljährlichen misteln schneiden im carnutenwald das eine oder andere öhrchen aufgeperrt werden sollte. beim teutates!

eva herrmann kann nicht kochen.

21.sep.07

ohne worte.

"Der Mensch ist gewohnt, die Dinge nur in dem Maße zu schätzen, als sie ihm nützlich sind, und da er, seiner Natur und seiner Lage nach, sich für das Letzte der Schöpfung halten muß: warum sollte er auch nicht denken, daß er ihr letzter Endzweck ist? Warum sollte sich seine Eitelkeit nicht den kleinen Trugschluß erlauben?" J.W. Goethe.

04.sep.07

lafer.lichter.aus.

eine danksagung an eine kochende konstante.
neben den tierestreichelnden kotaufsammlern der hiesigen tiergärten gehören die kochenden maultaschen zu den meistgeschwungenen netzhautpeitschen der privaten u-fernsehsender und der sogenannten e-sender der gez-mafia.
ganz weit vorne dabei ist der pinneberger floskelnklopper der beim zwiebel-kurz-mal-runterhacken mit seiner nina-nase flirtet und für die schnellste küche jenseits der elbe steht. aber auch die kongeniale deutsch-österreichische zusammenkunft am zdf-herd bestehend aus dem club der oberlippenbärte lafer-lichter steht dem kollegen aus dem norden im rumsabbeln in nichts nach. schaut her wir haben einen echten beruf gelernt und beherrschen alle finessen die diesen beruf nach christlob mylius als eine freye kunst erscheynen lässt. und wenn nicht grade fritz wepper mit se-wan-en-ohnlie alfons fc bayern schuhbeck die philosophie der fleischpflanzerl erörtert lässt es sich jbkerner nicht nehmen den küchendiskurs in fünf gängen auf neue dimensionen zu hiefen. da dürfen neben den oben genannten auch mehrere sendeformatlose soßenbinder ihren – jetzt kommts – senf dazu geben. die wiener, klabautermann ralf, der eine der als sein bester kunde durch nicht jede tür geht und bald wohl auch die burgerwender vom burger king reeperbahn neben der davidwache.
klar ist das wir diese flut von wir-kochen-besser-als-ihr sendungen einem engländer zu verdanken haben. ausgerechnet england. das land welches global für seine gute küche bekannt ist. das können die krautz sich natürlich nicht bieten lassen und während jamie oliver wahrscheinlich schon seinen zehnten biohof in den weiten von essex eröffnet hat lässt der lichter seine kartöffelchen im töpfchen neben dem pfännchen mit den leckeren schenkelchen nicht los. shite.
gräbt man tiefer in den unweiten der studioküchenzeilen kommt früher oder später bio-alfred zum vorschein. verbeugend müsste man den zuletzt oft belächelten ex-bahnhofsvorsteher nun mit lebkuchenorden bewerfen. danke bio. du kannst nicht kochen und stehst dazu. bei dir wird noch mehr mist erzählt aber immerhin hältst du noch die deftige küche böhmens hoch. oder war es mähren oder doch schlesien. na ja. auch wenn die gäste ebenso wenig wie du zu den freykünstlern der küche gehören so seid ihr dabei ehrlich und scheitert lächelnd und rotwein schwenkend. neben dir beharren lediglich frank elstner und thommy postpaket gottschalk auf ihren job als überfällige rentner im örr. aber nur du bist die konstante. du bist die küche. du bist das rezept. so viel courage muss gewürdigt werden.

der hier nicht erwähnte versicherungskaufmann rainer sass darf sich nicht sicher fühlen. empfohlen wird ein längerer aufenthalt im sylter exil. bei fisch gosch werden krabbenpuhler gesucht.

bella block hat immer noch schlechte laune, devid!

01.sep.07

jogi.

allgemein gilt das radio wohl nicht mehr zu den populären medien des alltags. die hörenden generationen hören immer schlechter und die nachfahren glotzen lieber. das bild schlägt den ton. nun gut. um die aufmerksamkeit der bildergeneration auf das heiße medium zu erhalten hat man sich schon in den 90ern für das hörbare viva-format 1live entschieden. die kombination aus konfirmantenunterricht, singlebörse, bravo und clearasil fürs ohr. scheinbar nicht genug. die neue hörfunkdirektion des wdr hat nun den coup des jahrtausends gelandet. visionär wie man ist wurde das idol der kids zum erwachsenensender wdr2 versetzt um hoffentlich klappts die kids beim großwerden und kinder kriegen zu begleiten. als qualifikation bringt der bug so einiges mit. task-force - „lasst sie singen dann nehmen sie wenigstens keine drogen“ - mitglied an der seite des bekanntesten arbeitgebers deutschlands mit hang zu jungen, ich mach das was du mir sagst, dekorations mädchen, uns dieter. in der szene gilt der bug ausserdem als harmonisch, aufmerksam und „der ist immer so lustig“. infantiles gequake und pubertäres gewitze ist nun samstags der vorherrschende rahmen in einem sender der eigentlich als zielgruppe die 30-100 jährigen anpeilt. augenzeugen berichteten jüngst von rentnern die flat-rate saufend in einer bar standen und lauthals kommando pimperle riefen während die zivis in ihrer planung ob der nötigen untergrabung der medialen gouvernementalität vor den geleasten ibooks saßen und fleissig wikipedeten.

ole von beust hasst das flötespielen. na so was.

die dpa meldet:
eine pizzawerbung mit dem bild adolf hitlers ist in neuseeland auf protest gestossen. auf den großen wandplakaten war der diktator mit einem stück pizza in der hand beim hitlergruß zu sehen. in einem wortspiel mit dem namen der pizzakette HELL stand darunter „man kann leute davon überzeugen dass der himmel die hölle ist.“ der verantwortliche werbetexter dazu: wir dachten wir schaffen es dass die leute hitler mit einer pizza witzig finden.

werbetexter kann man übrigens studieren. das interne auswahlverfahren gilt als eines der härtesten.

christian pander ist der neue beckham. victoria hat bereits die scheidung eingereicht und sucht ein haus in gelsenkirchen. als beraterin für die inneneinrichtung gilt enie mit den maiglocken als heisseste kandidatin.

jogi löw trägt bryan ferrys halstücher.

25.aug.07

kapitulation.

man möchte ihm über die fettigen haare streicheln und seine kulleraugen knutschen, wenn er so unschuldig in die alles erkennenden kameras hundeblickt. och pete, möchte man sagen, nun muss aber auch mal gut sein, mhm. du bist doch schon erwachsen und du musst nicht mehr cool sein damit die mädchen dich beachten. das macht doch nur ärger.
man darf schmunzeln und rätseln, ob des unterhaltungsphänomens pete doherty. die richter in london sitzen abends in ihren clubs und pokern um die nächste verhandlung mit dem schreck aller schwiegermütter. angeblich ist auch die immatrikulationszahl für jura in england erheblich gestiegen. kredite werden aufgenommen um in oxford zu lernen wie man pete vor dem londonder tower retten kann. wieder andere bewerben sich als tabloid-sniper um von kate zu erfahren wie er – also der geissen-peter – denn im bett so sei. na wie wohl?

der krieg der steckplätze ist entbrannt. ob in cafés, bibliotheken oder wartezimmern wer den steckplatz hat gewinnt. ich habe mir neulich einen solchen mit finanzieller hilfe ergattert. der kollege im bistro um die ecke belegte den einzigen tisch neben der einzigen freien steckdose. zwei bier, ein strammer max und ne schachtel marlboro big box reichten ihm fürs email checken. danke noch mal an dieser stelle.

und wenn du kurz davor bist
kurz vor dem fall
und wenn du denkst
fuck it all
und wenn du nicht weißt
wie soll es weitergehen

kapitulation

in griechenland setzen sich allmählich us-amerikanische demokratietaktiken durch. vicky leandros, ja genau, bewirbt sich für das griechische parlament. in irgendeiner provinz der heimat sokrates’, dem reich von könig otto rehakles, ist sie mittlerweile kulturbeauftragte. man munkelt das ihr presse-sprecher und persönlicher rhetorik-berater aus deutschland kommt. viele namen werden gehandelt. als top-favorit gilt dieter-thomas heck.

im osten deutschlands gibt es zum glück keinen fremdenhass.

21.aug.07

raphaelo.

endlich. die sommerpause ist rum und nun ist wieder platz für themen themen themen.

die meisten sind zwar noch im urlaub aber für zündstoff ist schon jetzt gesorgt.
pocher stützt schmidt. klima ist wieder gut, die ersten heizungen bollern schon. george und vladimir fahren mitm boot raus und papa bush hält das ruder. in meinem viertel waren einige der mafia noch was schuldig und ein holländer aus hamburg wäre gern ein holländer in valencia.

mühe, tabori, bergmann, antonioni.

ich persönlich hatte mich ja gefreut. sie sind endlich weg. weit weg. doch mcluhans global village machts möglich. taff und leute heute – nina ich vermisse dich – haben sie aufgespürt und auch das dsfcb ist ganz nah dran. er schiesst schöne ecken in der kreisliga usa und sie gibt die siegesprämien zeitgleich auf dem sunset boulevard aus. brooklyn wird im kindergarten verprügelt weil alle denken er käme von der east-coast und auch noch so komisch spricht und jeder zweite trägt t-shirts mit herbalife werbung drauf. zum glück nicht hier. ich, für meinen teil liebe bierschinken, aber beckham kann drüben bleiben. cheers mate.

übrigens muss man sich diese saison nicht schämen bayern-fan zu sein. an der isar wurde in sympathie investiert. franck terrorisiert die kollegen und luca repräsentiert den urlaubsflirt zum anfassen. toll uli.

von uslar hatte geburtstag und matrose stucki hat sogar m.matussek an bord gelassen. na bravo. der selbst ernannte kulturtipppapst darf mit den jungs auf ne fete. daumen an die hosenträger und losgechillt.
übrigens ist wagner kiffermusik des 19. jahrhunderts, sagt matussek. er muss es wissen, der alte hippie.

georg aka schorsch: „was ist ein keks unterm baum?“
ich: „oh warte den kenn ich. warte.“
georg grinst, nippt am bier, zieht an der kippe, grinst und grinst.
ich: „mann scheisse. den kenn ich, auf jeden fall. sag mal.
georg: „ein schattiges plätzchen!“
ich weiß grad nicht wer lauter gelacht hat. ich glaub gülcan.

mehmet scholl: „hängt die grünen, solange es noch bäume gibt.“
journalist: „herr scholl. bald sind wahlen. wen wählen sie?“
scholl: „ich kann doch meine grünen nicht hängen lassen.“
gülcan kratzt sich am kopf. sebastian holt schon mal den nagellack.

elvis war neidisch auf die beatles.

21.aug.07

audrey.

paris geht in den knast. bravo! nur, es ist wie bei al capone damals. dem mafiaboss, der sich nur für hinterzogene steuern richten ließ. mord, korruption und so sind da irgendwie vergessen worden. auch bei paris. hier eine kleine auflistung möglicher straftaten: körperverletzung durch qual des öffentlichen auges, körperverletzung durch legitimation der kleinmädchenmüssendünnsein-idee, laienpornografie, verbreitung geistigen mülls, diebstahl durch selbstvermarktung und so weiter und so fort. nun aber alkohol am steuer. lachen oder weinen. arnie drücktnauge zu und nun sinds nur 21 tage in jail. während der haft wird man auf die idee kommen die halb verhungerte aus dem ästhetisch motivierten hungerstreik zu erlösen. nach dem abstecher beim deli an der ecke gehts dann ab nach guantanamo. bespaßung des personals gekoppelt mit gotteslästerung.

hannover macht traurig.

05.jun.07

die ratten.

sarah k. aus b. will sich nicht arbeitslos melden. den zeigefinger bis zur verkrampfung der armmuskulatur erhebend schreit der boulevard auf. haben es die töchter bekannter radiomoderatoren etwa nicht nötig die öffentlichen gelder des staates zu verschwenden? bringt das veröffentlichen blödsinniger kolumnensammlungen etwa den erhofften reichtum der die finanzielle unabhängigkeit bedeutet? sind abfindungen in der medienwelt ähnlich gut dotiert wie die der schlipstragenden laptoptaschenherumspazierenden hochhausbüroszene? man draf gespannt sein wann sich die privaten mal wieder zu einem quotenformat herablassen um der drohenden massenarbeitslosigkeit einstiger pubertätsidole entgegenzuwirken. auch sarah k. kann bestimmt mediterranes flair in gelsenkirchener neubauwohnungen zaubern. man darf gespannt sein. zur not kann man ja noch kochen.

in manhattan hats mehr ratten als menschen. zu finden sind sie nachts in der u-bahn.

freddy forsyth hat ahnung von geheimdiensten, geheimoperationen und terror. terroristen sind seiner meinung nicht richtbar. demnach ist guantanamo eine gute und die einzig sinnvolle lösung. sein soeben erschienener roman "der afgahne" darf im buchhandel ihres vertrauens liegengelassen werden. nur mut. verzicht ist eine tugend.

der "dm"-chef schickt seine kinder zur waldorfschule und hat daheim keinen fernseher. auch das radiohören ist in seiner behausung tabu. das internet wird demnach wohl die bezeichnung der ersten mondsiedlung sein. die kinder des multimillionärs freuen sich jetzt schon auf ihren familienausflug der nach dem erhalt des abiturzeugnisses ansteht.

bastian pastewka ist nicht lustig.

19.mar.07

poccino.

entschuldigung. wir sind im landeanflug. könnten sie bitte bitte bitte ihre elektronischen geräte ausschalten. vielen dank.

IM florian wird gefeiert das die schwarte kracht. seine tochter auch. habe mir sagen lassen es gehe in dem streifen primär gar nicht um die stasi sondern um die schwiergkeiten des spionierens sobald gefühle und privates mitmischen. der ort die strukturen das system ist demnach austauschbar.na dann.

kinski war nie auf der schauspielschule.

03.mar.07


hanako.

zum abschied noch ins kino. nach japan. iwo jima. eastwood war wohl auch dort und hat briefe gefunden die einiges zu berichten wissen aus der epoche des schwachsinns. aber irgendwie egal alles. ist ja nur ein film würden manche zu protokoll geben.

hast du heute abend noch etwas zeit für mich. ich starre sie an und bin überrascht ob der direktheit der kleinen schönheit mit ausblick. gefühlte fünfzehn minuten später antworte ich männlich tief. nee lass mal. und denke mir ein sehe ich etwa so aus.

heute lernen wir in der sueddeutschen dass es ein abenteuer sein kann vier stunden mit elfriede jelinek in einem abteil des zuges von münchen nach wien zu sitzen und nichts zu sagen. schüchternes mal rüber gucken als adrenalinkur. fesselnd. und dann sagt sie doch noch was zum abschied. schade eigentlich. endete dann doch noch alles wie im drehbuch.

unser alt-gerd macht dann doch karriere in texas. neben bvb-fan, schalke-lobbyist, berliner-wurst esser ist er nun auch gastdozent an einer privatuni. englisch gelernt hat er so ein journalist und die lacher sind immer noch auf seiner seite. über die bezahlung wurde stillschweigen vereinbart. obs für die mensa gereicht hat darf spekuliert werden.

liam ist wieder da. hatte schon sorge er wäre ruhig gestellt worden. sein bruder predigt ja bereits seit dem letzten album von 2005 man wäre zu alt für die rocknrolltugenden der jüngeren bands. nicht so liam. beim kleinen spaziergang mit frau und sohn hat er wohl aus langeweile die gunst des moments genutzt um seinen freunden der britischen tabloid-sniper zu zeigen wem die strasse gehört. zwei knackige kopftreffer reichten um die medien davon zu überzeugen dass liam immer noch für jeglichen schabernack zu haben ist. nur verstanden hat mal wieder keiner was. schweinejournalistisch hetzend berichtet man bei bbc vom rüpel der mittlerweile auch vor den augen seines sohnes rumprügelt. moralischer zeigefinger hoch. warum das so ist. und das man selbst dran schuld sei. das wird den herrschaften der studierten journalie wohl ewig verschlossen bleiben. kommt davon wenn man sich nur um die anderen kümmert.

i'm a different breed
i'm outta your league
i'm ten out of ten, alright
get out of my way, yeah man

im weekend soll der bärliner steppen. mal gucken.

01.mar.07

camille.

vielen dank dafür. mit kleists homburg und einer ordentlichen portion onkelz pathos kann man im theater doch noch gequält werden. mitleid oder nicht. scheiss nationaler skin oder armer kerl. dazu noch dieser dauerregen. kitsch und pathos gepaart mit grossen bildern und starkem spiel können gefühle entlarven die nicht sein dürfen.

harry potter hat sich ausgezogen. und nun? menden sagt dass er nun nicht mehr in sondern an einer rolle wachsen durfte. und es hat geklappt. dann sind wir diesen drachen jagenden auf besen rugby spielenden streber endlich los. vielleicht dürfen die kinder jetzt wieder mit emil, dem fliegenden klassenzimmer und pipi rotkopf aufwachsen. parole emil!

dk-bar, simon-dach-strasse
student, journalistin, bühnenbildnerin, architekt

journalistin
ich verstehe das nicht. warum beschwert sich denn niemand. die welt ist doch beschissen. die leute interessieren sich nicht mehr für andere. sie werden von den medien und werbung ruhiggestellt. da muss doch mal was passieren. ne revolution oder so.

architekt
is doch ok. die menschen machen ihr ding. gehen malochen. essen. trinken. und dann ins second life. dort ist die welt in ordnung. dort findet man freunde. man kann sich entwickeln und so. das ist doch ne super freizeitbeschäftigung.

bühnenbildnerin
und wie ist der auflauf. sieht ja gut aus.

student
ja spitze. aber das bier ist nicht so. na ja egal.

journalistin
ihr seid doch mitverantwortlich. die architektur ist massgeblich an dieser nullbockscheisse beteiligt. diese einheitsgebäude überall. stahl und glas. das ist doch nur kalt. ich dachte immer euer auftrag wäre die verbesserung der lebensumstände. wo ist die liebe geblieben?

student
ich nehm jetzt ein becks.

schon wieder mit dem taxi nach hause. sind 2,50€ zuviel trinkgeld? also bei 7,50€ mit nem 10er bezahlen und sagen stimmt so. ist das überheblich oder nett?

28.feb.07

probieren.

probieren.

ja sicher sicher können sie dabei sein. warum nicht. setz dich doch zu uns. nicht so weit hinten. komm hierher. nee nicht so weit da muss ich immer durch. komm hier zwei reihen hinter zum regietisch da sitzt eh nur der johannes und der sitzt überall woanders. höhöö

so können wir anfangen? herr vogt? können sie mal durchrufen wir wollen anfangen. corinna? sind sie da? ja. gut. äähhh. bernd. ich glaube es muss anders sein. nicht so konstruiert. sie lassen sich zu sehr vom text führen. das darf er nicht. der text muss aus der bewegung kommen. gleich noch mal. markus. find ich toll. genauso muss es sein.

nimm ihn auf nimm ihn auf. der redet mit dir. nicht mit uns. es geht um ihn und um dich. wir sind gar nicht da. ja. ja. gut. mhmhhm. stop mal kurz. tschuldige. warum steht ihr eigentlich immer am selben fleck? ihr streitet euch doch oder? bleibt man dabei eingefroren? nehmt den raum mit. ihr habt so viel platz. da steht auch ne vase oder stühle. werft die doch um oder was. ich weiss nicht. sind nur angebote aber macht mal.

ich dreh durch. das kann doch nicht euer ernst sein. ihr hattet wochen zeit euch mit diesem problem zu beschäftigen. soll ich euch etwa sagen wie die flasche auf die bühne kommt. verdammt. ich glaubs einfach nicht. morgen ist premiere und wir können nicht probieren. immer gibt’s kleine scheisse zu klären. absurd. absurd. völlig absurd. so können wir jetzt.

ich wünschte ich würde mich für tennis interessieren.

jetzt ist ulle endlich ausgestiegen und vor angst nichts mehr zu berichten zu haben rächen sich alle schweinejournalisten mit einem gewaltigen: „verbannt ihn!“
danke dafür.

wir sind papst
wir sind deutschland
wir sind kanzlerin
wir sind doping
wir werden ferrarri

27.feb.07

oberholz.

immer schön einer von denen zu sein. die hier sitzen. die hier tippen. die hier wichtige dinge erledigen. sehr ruhig für ein café. zu laut für eine bibliothek. zwischen kaffeemaschine musik und kellnerstimmen vernimmt man leise das tippen der vielen apple-tastaturen. apple ist pflicht. apple ist gott. apple ist sauerstoff. apple ist das kennzeichen. wer keinen apple hat fällt auf. der gast bringt mit seinem apple die ästhetik mit. die möbel schlicht. viele holz. nierentische und stühle dabei. ein rotes sofa. viel licht. auf jedem tisch ein weisses kunststoffgerät. manche mit kabel manche ohne. dahinter geschäftige menschen. wichtig. zuhause arbeiten ist out ist die ansage. im café arbeiten schmeckt besser.

the view im postbahnhof. egal. aber zu teuer. bier 5x plus einritt.
von wegen neuer heisser scheiss von der insel.
langweilige kids die zum friseur müssen und keine eigene musik spielen.

die stasi gewinnt den oscar und die münchener filmhochschule freut sich mit dem westspion von donnersmark. codename flo

die punkte die schalke gestern liegengelassen hat werden am ende der saison fehlen. schade schalke. aber der klassenerhalt ist ja schon mal sicher.

raum.orte.blabla in der udk am pariser platz. 6€.
mehr kunst gibt’s in der schlange vor dem reichstag. trotzdem nicht anstellen.

diese woche gibt’s noch kleist und shakespeare. petras und gosch. mgt und dt. prinz von homburg und johannisnachtstraum. reihe 3 und reihe 13.

Oscar Wilde was a lonely child.
He fought and won acceptance from the world.
They smiled, they laughed, they praised,
They drove poor Oscar to his grave.

Absent friends, here's to them,
And happy days, we thought that they would never end,
But they always end.

Raise your glasses then to absent friends.

oscar würde es gefallen aber nur wenn der kragen sitzt. natürlich. dazu gibt’s dann gurkensandwiches und tee für die ladies.

langsam sollte man die chucks wieder vom markt nehmen. nicht das die wiederkehr der alten basketballschuhe meiner mutter eine schlechte sache war. nike hat mit dem kauf des insolventen converselabels einen genialen zug getan. 10000$ hats gekostet und war nach monaten schon mehrere millionen wert. aber es ist das gleiche wie mit apple, adidas samba, rechteckige brillen im farbigen gestell, seemannsjacken, engen jeans, ipod, bald blackberrys. markenvielfalt. die illusion des individuums geht schneller als sie kam.

26.feb.07

pfeiffers.

handkamera. fuckin in the bushes vom band laut. jemand mit dicken kopfhörern.
gang im haus. irgendwo. treppenhaus vielleicht. kamera in der rechten. mal den weg mal sich selbst im visier. kopfhörer an. fuckin in the bushes laut. loslaufen. rumlaufen. irgendwann auf die bühne. kopfhörer kurz ab. leiser. wieder drauf. laut. ab. zurück kopfhörer ab. black. musik aus. kamera aus. alles aus.

manchmal wird einem sogar wirklich klar dass es ein krimi ist. manchmal schafft man es. die feste kamera ist an und die figuren stehen an festen punkten im raum. der mächtige vorne in groß mit einem mächtigen lächeln in die kamera guckend. das hemd sitzt gut. massanfertigung. der verlierer im hintergrund. schwächelnd. den boden anstarrend. traut sich nichts mehr. gleich müsste noch sam spade kommen und den mächtigen als bösewicht entlarven. kommt aber nicht. kamera wieder aus. ist ja auch theater hier.

bei andré gide ist anthime bekehrt worden. vom freimaurer zum gläubigen katholiken. in die verliese des vatikan.

tempelhof. palast der republik. prenzlauer berg. simon-dach-strasse. potsdamer platz. die machen ihre eigene stadt kaputt. mit stolz.

demokratischer städtebau ist wenn man sozialistisch motivierte gebäude abreisst um abgerissene gebäude monarchistischer familien wieder aufzubauen. lieber feudal als sozial. das hat die stadt nicht verdient. der westen nimmt die verantwortung für die eigenen verbrechen auf sich und baut holocaust mahnmale. der osten darf kein mahnmal haben. der osten wird ausradiert. geschichte gelöscht. man darf sich nicht erinnern. bald kommt der alte fritz wieder.

25.feb.07

in der u-bahn. lincolncenter-hydepark-weinmeisterstrasse-woanders

da sitz eine und grinst sich was. schön sie zu sehen wie sie inmitten flackernder und sprechender monitore, sich bewegenden plakaten, radiospielenden lautsprechern und haltestellen ansagenden stimmen die feinfühlige melodie einer erzählung in sich aufsaugt und durch lächelndes zucken ihrer lider und lippen wieder ausscheidet. geklärt in ihrem gehirn bekomme ich nur die ahnung einer emotion, den klang eines lobliedes, die schönheit eines bildes zu spüren und schaue um mich nach gesichtern suchend die ebenso dieses spektakel erleben. nichts. sie sind bei sich und weg. sie starren in dicke intelligente sachen behauptende bücher hören aus weissen kopfhörern die musik die in jedem hot dog laden läuft und kauen unaufhörlich an ihren fingern wenn sie das letzte spiel auf ihrem taschencomputer verloren haben. sie haben schon vorher verloren bevor sie begannen. sie wissen es. aber sie müssen der öffentlichkeit eine fiktion bieten um sich zu schützen. schutz vor der eigenen wahrheit die sie zerstört, obwohl sie keinen interessiert. niemand interessiert sich für die wahrheit des anderen. sie wissen dass sich alle inszenieren und selbst das interessiert niemanden. jeder weiss das was er wissen will. der eine ist lehrer weil er so wirkt. er spielt aber eigentlich den schriftsteller obwohl er in einer agentur räume für avantgardistische theatergruppen anmietet und dadurch mit autoren verkehren könnte wenn diese zu ähnlichen zeiten zum essen gehen wollten. nur wollen sie nie zu ähnlichen zeiten essen. deshalb besser selbst einer sein. dann lehrer. demnächst mal eine galerie aufmachen und sa gen dass mann graffitti ja eigentlich gut findet, wenn nur diese schmierereien nicht wäre. dieses täggen oder wie das auch immer heisst.

24.02.07