Montag, 15. Juni 2009

naives.

...das offen legen des scheiterns. des ruins. des nicht-könnens. des nicht-erreichens. das zugeben der eigenen überforderung im dickicht der institutionellen lebens. die annahme der weißen fahne als neues symbol der vereinigung von mensch im raum der gegenseitigen akzeptanz. die grundsätzliche übereinkunft darüber, dass wir gut aber nicht besser sein können. dass wir unsere eigene systematisierung von welt und leben niemals beherrschen konnten/können/können werden. dass unser selbsterhaltungstrieb - vielleicht die vernunft, als add-on der natur – im nahen betrachten als selbstzerstörungstrieb erscheint. dass der kapitalismus ein erhabenes objekt sei/ist/bleibt. oder vielmehr die steigerung, mutation, neue generation, die pimp-my irgendwas version eines erhabenen objektes, da er sehr wohl mehr als nur eine körperliche bedrohung ist...


eben sagte jemand in einem gespräch mit jemand anderem, dass man ja eh nur verwischte/verfälschte erinnerungen habe. hier der versuch sich an das zu erinnern was wirklich war. der begriff der wiedervereinigung ist natürlich nachträglich in die erinnerung eingepflanzt worden
die wiedervereinigung – so der name des ereignisses welches vielleicht kein solches war, aber als solches abgeheftet wurde – war nichts anderes als eine ansammlung von bildern – ob bewegte oder bewegungsbilder vermag hier nicht geklärt zu werden – die ältere dicke männer in grauen anzügen oder dunklen langen mänteln zeigten, in mikrofone unverständliches sprechend und , zumindest die einen, diese wörter mit ausufernden gesten illustrierend. die andere saßen nur da und zupften an zetteln herum. dazwischen gab es dann noch die bilder – wieder ohne eine klare zuordnung des begriffs der bewegung – die bunt gekleidete, viel dünnere menschen mit vielen haaren im gesicht und/oder auf dem kopf beim erklettern einer bunten mauer zeigten. wieder andere wackelten an autos herum und alle riefen irgendwelche wörter deren bedeutung ich nicht kannte. meine mutter erklärte, dass deutschland nun wieder vereint sei, also dass es vorher zwei deutschländer(?) gegeben habe, die nun halt wieder eins sind. schlauer wurde ich dadurch nicht. und wer waren diese redenden dicken alten leute? wieso standen oder saßen sie nicht gemeinsam vor den mikrofonen? ein name ist hängengeblieben: egon krenz. ich fand dass er nett aussah. heute sagen sie er sei es nicht/nie gewesen. besser man glaubt es, sonst könnte man ja an allem zweifeln was in die erinnerung gepflanzt wurde.

Keine Kommentare: