Montag, 9. Februar 2009

weiter.

der neue ist da. 37 lenze zählt er. ein mann mit aufstiegsambitionen. zunächst mittelständischer unternehmer, dann außenpolitischer berater eines innenpolitisch denkenden bundeslandes, zuletzt generalsekretär im club der nostalgiker und nun der neue. vielleicht ist er ja der neue klinsmann. alles ist am boden und plötzlich kommt was junges, fast verrücktes, daher und scheint frei von polemik, voll von argumenten. bekommt die bundesregierung nun gummibänder zwischen die beine gespannt? die sogenannte krise produziert eine neue auswahlstrategie. alles geht. jeder der das handelsblatt abonniert hat und nicht nur die überschriften liest scheint irgendwie qualifiziert. und wenn nicht dann wird man sich halt zügig in die thematik einarbeiten. auf die frage nach zukunftsambitionen kommt schnell der verweis auf die entscheidungsmacht des wählers und rot unterstrichen wird der wille zur arbeit. "ich werde zunächst einmal meine arbeit machen." vieles ist beim alten geblieben. aus jung wird sofort alt. aus neu ist "schon da" geworden. man stehe in der verantwortung. man werde alle argumente prüfen. die lückenlose aufklärung sucht sich noch ihren weg in das vokabelheft. doch eines scheint tatsächlich wie frisch ausgepackt und aufgetaut. arbeit. das vorbild arbeitet. der wirtschaft zuarbeiten. der krise entgegen arbeiten. und doch scheint die arbeit nichts mit einem "überdentellerrandgucken" zu tun zu haben. der fleiss hält als waffe her. mit spatzen auf verrostete kanonen.

fängt es jetzt erst an? sind die anderen schon raus? wer war noch dieses klima? wo ist die krise? ist jetzt alles wieder gut? kaum vereidigt ist die westliche welt voll in obama-trance. er ist da und wirds schon machen. alles auf durchzug.
offensichtlich - wir laufen gefahr uns zu wiederholen - hat die deutsche journalie keine anderen sorgen.

ein frustriertes wesen leugnet den holocaust. na und möchte man fast rufen. doch da ist noch unser freund im wohnzimmer. er spielt ungefragt die alte platte. voller melodramatik punktuell mit der ewigen hookline versehen. das bewusstsein ist hergestellt worden. ein volk hat verstanden. und wenn ein paar kleine jungs das in frage stellen sollten wir sie streicheln und beruhigen, dass alles bald vorbei sein wird.
doch hier stellt sich wieder der freund aus unserem wohnzimmer in den weg. so einfach gehe das ja nicht ruft er den zeigefinger in die luft streckend. es muss nochmal gezeigt werden. nochmal drüber gesprochen. nochmal erklären, dass der papst in schwierigkeiten steckt. wie viele werden sich darüber freuen? wie viele werden die feinde des vatikans als ihre freunde ansehen? wie lange muss williamson en direct ein forum serviert werden? bis es alle glauben? bis frau knobloch und herr friedmann nur noch betteln können, dass es bald vorbei sei?

das deutsche fernsehen rollt dem anti-semitismus den roten teppich aus. und sportjournalisten bürsten die fusseln heraus.

zusätzlich wirbt der tatort auf die rückbesinnung auf alte vorurteile. gerade der integrierte türke ist nach diesem sonntag der schlimme. stellt sich die frage ob der rassismus hier stärker ist als der in der lindenstraße.

zahlen sie keine GEZ gebühr. sie haben ein recht auf freiheit.

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